Lacke
und Klebstoffe haben viel gemeinsam, in beiden Fällen
sollen unterschiedliche Materialien zu einem festen
Gefüge verbunden werden.
Die an der Berührungsfläche wirkenden Adhäsionskräfte haben nur eine Reichweite von maximal 1
μm.
Man unterscheidet
mechanische Adhäsion,
das ist die
Verankerung eines Lacks oder Klebers in den Poren
eines Substrates, und
chemische Adhäsion
durch
zwischenmolekulare Kräfte wie Wasserstoffbrückenbindungen,
Anziehung zwischen polaren Molekülgruppen und Van-der-Waals-Kräfte.
Die Abbildung macht deutlich, dass zwei feste
Oberflächen die größtmögliche Berührungsfläche
haben, wenn sie vollkommen eben sind. Elastische und
erst recht flüssige Stoffe können aber die Berührungsfläche erheblich vergrößern, besonders,
wenn der feste
Untergrund durch Aufrauen eine größere Oberfläche
erhalten hat. Der flüssige Lack oder Klebstoff dringt in
die Poren, wird dort mechanisch verankert und verteilt
sich in größtmöglicher Nähe zum Substrat auf der vergrößerten Oberfläche. So kann die chemische
Adhäsion optimal wirksam
werden. So genannte „Hinterschneidungen“ (rechts unten: verzweigte Poren im
Untergrund) erhöhen die sonst weniger bedeutende
mechanische Adhäsion.